Vereinsgeschichte
Die DJK (Deutsche Jugendkraft) Bretzenheim entstand 1920, als Sportabteilung des 1906 durch Kaplan Wilhelm gegründeten katholischen Jünglingsverein Bretzenheim. Diese Jugendgruppe war in Mainz als ,,die Fünfer” bekannt, was daher rührte, dass bei Veranstaltungen im Mainzer Lehrlingshaus ein Eintrittsgeld von fünf Pfennigen zu entrichten war. Einige dieser jungen “Fünfer” betrieben damals das Faustballspiel, wozu sie sich an einem oder zwei Abenden in der Woche am Schänzchen im Festungsvorgelände bei Zahlbach trafen.
Nach dem 1. Weltkrieg fanden die sportlichen Betätigungen katholischer Gruppen ihre eigene organisatorische Form. Am 16. September 1920 gründete sich in Wurzburg der Reichsverband der DJK, was zur Folge hatte, dass sich in Bretzenheim die “DJK Phönix” unter Kaplan Crönlein und Georg Kreß als ersten Sportleiter konstituierte. 1924 wurde in Mainz das Gausportfest der DJK für die Bezirke Rheinhessen und Starkenburg mit 300 Aktiven durchgeführt.
Durch den Kaplan und späteren Pfarrer und Dekan Gleich wurde eine neue Sportart ins Leben gerufen : der Handball. Und so entstand 1923 die Handballabteilung des hiesigen Turnvereins und dann im Sommer 1926 die entsprechende Abteilung der DJK, und gleich mit zwei Mannschaften, wobei man damals noch nicht klar zwischen Aktiven und Jugend unterschied.
Der Sommer 1934 brachte uns, wie der ganzen Katholischen Jugend und auch anderen Gruppen, ein Betätigungsverbot an der Öffentlichkeit. Letzte Spiele wurden ausgetragen in Lörzweiler und gegen Offenbach-Bieber. Aber 1935 hatte jede Hoffnung für die DJK durch das Reichskonkordat ein Ende und somit wurde die DJK verboten.
In unserem Bereich wurde das “Jugendwerk” wieder Zentrale für die Jugendarbeit, und nach vielen Verhandlungen und reichlicher Vorarbeit wurde dort 1949 die “Moguntia” Mainz als DJK-Verein gegründet. An dieser Gründung in Mainz waren auch einige alte DJK´ler beteiligt, mit dem Hintergedanken, die Wiedergründung des eigenen Vereins vorzubereiten. Um Ostern 1950 ergab eine Rücksprache des späteren Vorsitzenden Johann Schmitt bei Herrn Pfarrer Stockheimer die Möglichkeit, sofort im Pfarrhaus mit der Werbung bei der Gruppe der 15-jährigen zu beginnen. Und so stand am 2. Pfingstfeiertag erstmals eine Jugendmannschaft auf dem Jugendwerkplatz.
Am 3. Juni 1953 konstituierte sich die “Spielvereinigung Moguntia Mainz-Bretzenheim” als selbstständiger Ortsverein. 32 Mitglieder unterschrieben das Gründungsprotokoll. Allerdings blockierte ein Einspruch die sofortige Einreihung in die Handballverbandsrunden. Unter Mithilfe des Sportfreundes und späteren 1. Vorsitzenden des Handballverbandes Rheinhessen Karl Krause, wurde am 14. Januar 1954 die Aufnahme in den Verband offiziell bestätigt.
Nach anfänglichen Problemen und einigen Misserfolgen, konnte die DJK jedoch in den Folgejahren auch einige sportliche Höhepunkte erzielen. Erstmals in der Vereinsgeschichte konnte eine DJK-Mannschaft seit Neugründung einen großen Erfolg nachweisen. In der Saison 1957/58 wurde die A-Jugend Rheinhessenmeister.
Eine im Sommer 1975 durchgeführte Überbrückungsrunde sah am Ende unsere 2. Mannschaft als Pokalsieger von Rheinhessen. Desgleichen wurde die nachfolgende Hallenrunde mit schönen Erfolgen abgeschlossen, wurden doch die 1. und 3. Mannschaft jeweils Meister. Diese positive Bilanz steigerte sich noch dadurch, dass die D1-Jugend in der Leistungsklasse II Kreis- und Rheinhessenmeister werden konnte. Dieser Aufschwung beflügelte auch im Herbst 1975 zur Neugründung einer Damenmannschaft.
In der Hallenrunde 1976/77 konnte die Erfolgsserie fortgeführt werden. Wurden doch die 1. und 2. Mannschaft jeweils Meister in ihren Klassen, konnte die 3. Mannschaft den 2. Tabellenplatz belegen. Die C-Jugend erlang den Titel des Kreis- und Rheinhessenmeisters. Diesen Titel konnte allerdings die E-Jugend in ihrer Klasse ebenfalls erkämpfen.
Im Jahr 1980 beteiligten sich insgesamt 14 aktive Mannschaften am Spielbetrieb. Von der B-Klasse startete unsere 1. Herrenmannschaft den ,,Durchmarsch” bis in die Regionalliga. Sehr viel Enthusiasmus und ehrenamtliche Initiativen wurden in der Handballabteilung zum Antriebsmotor für den Gesamtverein.
Von 1984 bis 1995 führte als Vorsitzender Michael Müller den Verein. In diesen Jahren wurde die gute Vorarbeit im Gesamtvorstand des Vereins und im Handballvorstand weitergeführt.
Die Handballer der DJK Moguntia Mainz-Bretzenheim hatten sich im Rheinhessischen Handballverband (HVR) einen guten Namen erworben. So konnte als damaliger Regional- bzw. Oberligist zweimal gegen den Bundesligisten Wallau-Massenheim und gegen den mehrmaligen Deutschen Meister und Europapokalsieger TV Groß-Wallstadt (Endergebnis 13:24) in Freundschaftsspielen angetreten werden.
Auf Grund der sehr guten Jugendarbeit konnte dann nach der Saison 84/85 der Abstieg aus der Regionalliga und der Weggang einiger langjähriger Spieler aus eigenen Jugendmannschaften relativ gut abgefangen werden. Bis Anfang der 90er Jahre spielte dann die 1. Mannschaft in der Oberliga und seit 1992 in der Verbandsliga Rheinhessen.
In den letzten Jahren (seit 1986) konnte die DJK Mainz-Bretzenheim kontinuierlich alle Jahre vier aktive Mannschaften zum Spielbetrieb melden. Trotz dem allseits abnehmenden Interesse an den Mannschaftssportarten in den letzten Jahren, ist es dem Verein gelungen, sich am Handballsport im HVR mit einigen Mannschaften im Aktiven- und Jugendbereich am Spielbetrieb zu beteiligen.
Ziel der Handballabteilung für die nächsten Jahre wird es sein, das Hauptaugenmerk auf die Jugendarbeit zu legen, damit dem Handballsport auch weiterhin Perspektiven gegeben sind.